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Eine Hochzeit und Zwei Raben

Es soll der schönste Tag meines Lebens sein – diesem Satz stand ich von Anfang an kritisch gegenüber und habe ihn auch nie in dieser Form ausgesprochen. Wie kann den ein Tag der schönste sein? Es gibt so viele unterschiedliche, wunderschöne Momente, Tage, Sekunden, Stunden, die ich wirklich nicht abwerten möchte, weil ich das Glück hatte zu heiraten. Deshalb sage ich: Nein, der 7.08.2015 war nicht der schönste Tag in meinem Leben, aber er war absolut einzigartig und unvergleichlich! So viele wundervolle Menschen waren da, die Freude daran hatten, unser Fest der Liebe mit uns zu feiern. Die Trauung war persönlich und romantisch, die Stimmung fröhlich und locker, die Gäste liebevoll und uns mehr als wohlgesonnen, das Wetter unglaublich (32 Grad und sonnig – zum Glück waren wir in einer kleinen Mühle im Odenwald mit ausreichend Schattenplätzen und einem plätschernden Bach), das Essen köstlich, die Spiele lustig und die Musik der Hit J Als wir nach einer durchtanzten Nacht dem Sonnenaufgang entgegenfuhren, konnten mein Mann und ich nicht glauben, wie toll so ein Tag tatsächlich sein kann – und können es einen Monat danach immer noch nicht. Und der Witz an der Sache ist – man kann ihn nicht einfach wiederholen. Einerseits schade, andererseits genau richtig!Um die zahlreichen Ereignisse dieses atemberaubenden Hochzeitstages zu verarbeiten und sich auch vom restlichen Jahr erholen zu können, ging es in die wohlverdienten Flitterwochen in ein kleines Häuschen am See im Norden von Polen. Mein Mann freute sich auf 11 Tage Zweisamkeit, aber ich hatte noch zwei Raben im Gepäck. Dabei handelte es sich jedoch nicht um reale, schwarz gefiederte Vögel, die ich im Kofferraum versteckt hatte, sondern um den Umbruch unseres Ende September erscheinenden Romans „Zwei Raben“ von Andreas Ulich. Und während mein Mann auf einem Surfbrett stehend und mit einem Paddel in der Hand den See erkundete (für alle Interessierten: SUP, also Stand up Paddling, ist ein toller Sport und anstrengender als er aussieht), durfte ich am Strand liegen und die Druckfahne des Romans Korrektur lesen. Man soll zwar keine Arbeit mit in den Urlaub nehmen, aber glücklicherweise fühlte es sich auch nicht so an. Es war eine der besten Urlaubslektüren, die ich seit Langem hatte – und es fanden sich erstaunlich viele Themen darin, die zu meiner/unserer aktuellen Situation passten. Es geht u.a. um Liebe, Vertrauen, Familie, Familien mit Migrationshintergrund (mein Mann hat kroatische, ich polnische Wurzeln), den eigenen Namen, Freundschaft, Religion, Identität und Herkunft, die eigene Vergangenheit oder die des Partners. Und spannend ist er auch!Wussten Sie eigentlich, dass Rabenvögel meist monogam leben und ihre Ehe ein Raben-Leben lang halten kann? In meinen Augen nicht die schlechtesten Maskottchen für eine Heirat JWer rausfinden möchte, was es mit Ulichs schlauen Vögeln auf sich hat, darf sich auf den Spätsommer freuen. Ich verbinde damit nun eine Erinnerung an unglaublich entspannte Flitterwochen in einem Häuschen mit Seeblick und das Liebesgezwitscher von … Möwen 😉 Es grüßt Sie herzlichJulia Barisic (geb. Prus)und das Team vonDer Kleine Buch Verlag