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Gedicht zum Ostersonntag

Ein “Ja” zum Bruch der Ostertradition

(Osterhasengedicht mit 6 Strophen)  1. Der hochbetagte Osterhase schluchzt bitterlich, schnäuzt sich die Nase, er ist betrübt, spürt viel Verdruss, weil er Abschied nehmen muss von tradierten Gepflogenheiten in den Corona-Krisenzeiten.  2. Nur Klopapier ist angesagt der Aufruf an dem Ego nagt, er hat einen Ruf zu verlieren, kann sich nicht identifizieren mit dem Bruch der Ostertradition – Klorollen statt Eier – welch ein Hohn!  3. Das verstößt gegen gute Sitten, er wird einen Nachfolger bitten das Zepter entgegenzunehmen, sich zu widmen brisanten Themen, die die Welt heut‘ stark bewegen, solch ein Stress kommt ungelegen. 4. Der alte Hase sieht wahrlich ein, Umstrukturierung muss dringend sein, vonnöten ist jetzt Klopapier, nötiger als für Kneipen das Bier, so wichtig wie fürs Atmen die Luft und für Honigbienen Blumenduft.  5. Der Hase beginnt zu sinnieren: „Die Nerven darf man nicht verlieren, man muss sich solidarisieren mit Menschen – das geht an die Nieren, verlangt einem große Opfer ab, bringt einen vielleicht ins Grab“.  6. Im Kopf da dreh‘n sich die Gedanken, die um sein Ehrgefühl sich ranken, dann gibt er seinem Herz ‘nen Stoß und spricht: „Auf die Plätze, fertig los! Jetzt gibt es wirklich nichts zu lachen, lasst aus der Not ‘ne Tugend machen, zur Krönung dieser Osterfeier gibt es Klopapier statt Eier!“  Text und Zeichnung: Ingrid Baumgart-Fütterer Über die Autorin:Ingrid Baumgart-Fütterer übte jahrzehntelang die Tätigkeit als Lehrerin für Pflegeberufe und als Leitung diverser Weiterbildungen aus. Seit Oktober 2014 ist sie im Ruhestand.Sie veröffentlichte zahlreiche Artikel in der Mitarbeiterzeitschrift “Medikuss” im Rahmen einer ca. 12-jährigen Tätigkeit als Mitautorin der “Medikuss”- Redaktion des Städtischen Klinikums Karlsruhe.Weiterhin publizierte sie mehrere Artikel in Pflegefachzeitschriften und Gedichte in Anthologien.